Bärbel die Einzigartige
- info821706
- 3. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Vergangenen Dienstag ist unser Herz gebrochen. Wir mussten unsere große Anglo-Nubier Ziegendame Bärbel einschläfern lassen.

Sie hatte sich vor Wochen den Fuß verletzt. Wahrscheinlich weil sie wieder einmal versucht hat irgendeinen Zaun zu erklettern. Die Wunde wurde fachgerecht versorgt und schien endlich zu heilen. Doch Dienstagabend lag sie stocksteif im Stall und konnte sich nicht mehr bewegen. Tetanus. Ein grauenhafter Anblick, der einem selbst die Schmerzen in die Glieder schickt.
Bärbel war die Kreative unserer beiden Ziegen. Die mit den wunderbaren Einfällen, bei denen einem nichts anderes übrig bleibt, als die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen. Die kleine Weltenbummlerin hat nach diversen spontanen Kurzausflügen durch Lockenhaus und einem Wirtshausbesuch, heuer sogar einen 4-tägigen Aus- oder Umzug in die Wege geleitet, der den halben Bezirk in Aufruhr versetzt hat. Wohl eine Trotzreaktion darauf, dass sie nicht im Wohnzimmer schlafen durfte ...

Sie war diejenige, die immer alles im Blick hatte, gemeldet hat, wenn das Heu zu grob, das Wasser zu nass und die Wiese zu grün war. Eine Abenteurerin, die wohl die größte Freude ihres Lebens auf der Hochalm im Tennengebirge hatte. Da wo Ziegen noch wild und frei sein können.
Sie war eine Vollblutmama, die neben ihren eigenen 2 Kitz auch noch die 3 von Laura mit aufgezogen hat, nachdem diese nach der Geburt beschlossen hatte, dass ihre Arbeit nun getan sei. Bärbel hat alle 5 Kitz gesäugt, gekuschelt und umsorgt.
Bärbel hat das Leben genossen, mit allem was dazu gehört. Lebensmittelvergiftungen inklusive. Denn von Pfaffenhütchen wollte sie auf keinen Fall wegbleiben. Auch nicht nachdem wir vor 2 Jahren eine Nacht lang um ihr Leben kämpften, weil sie zu viel dieser Giftpflanze verschlungen hatte.
Mein Mähdchen, du warst ein Unikat. Eines, das nicht nur akustisch deutlich fehlt.
Auf dem Weg zu Kindergarten und Schule hat sie uns täglich ein Stück begleitet. Hat auf dem Trampolin geschlafen, den Wein gefressen und meine Rosen gestutzt und sich selbst im Kompost eingeschlossen. Sie hat uns allerdings auch auf zahlreichen Wanderungen begleitet, hat einen Almsommer erleben dürfen, zahlreiche Menschen verzaubert und sogar einen Ausflug in den Kindergarten mitgemacht.
Mach's gut, Mähdchen. Wir träumen davon, dich in den Bergen wiederzusehen...
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