Bei uns piepst's
- info821706
- 31. Mai 2022
- 3 Min. Lesezeit
Was vielen von euch wahrscheinlich schon lange klar ist, ist jetzt endgültig für die ganze Welt sicht- und hörbar. Bei uns piepst's. Ja, wir haben einen Vogel. Ein Huhn um genauer zu sein. Beziehungsweise hoffen wir, es wird ein Huhn und kein Hahn, denn derzeit ist es ein kleines

graues, superplüschpopsch Küken und ungefähr 10 Tage alt. Es ist der Restbestand von dem was der Fuchs bei seinem letzten Besuch von unserer Glucke übergelassen hat. Ein Waisenkind so zusagen, ohne Geschwister.
Interessanterweise hat das Zwerglein sich perfekt ins Familienleben eingefügt und findet alles in Ordnung, solange nur Füße in der Nähe sind. Davon haben wir Gott-sei-dank ja ausreichen zur Verfügung.

Die Kinder haben Küken, einen wunderbaren Käfig mit Sitzstange, Futter, Wasser und Scharrmöglichkeit eingerichtet. Allerdings gibt es in diesem Käfig keine Füße, wodurch er nur semi-interessant ist. Ansonsten zappelt das kleine Teil ganztags hinter uns her. Vom Spielzimmer in die Küche, ins Badezimmer, zurück ins Spielzimmer, aufs Klo, in den Garten, ins Wohnzimmer und zurück in die Küche - die ist das absolute Highlight. In unserer Küche kann man zeitweise nämlich vom Boden essen. Nicht weil er so sauber ist, sondern weil man da tatsächlich etwas zu essen findet. Für Küken ist das natürlich grandios. Haferflocken, Reis, Brotbrösel, Katzenfutter ... quasi ein Haubenrestaurant.
Wenn die Küche dann wieder geordnet ist, macht Küken sich anderweitig nützlich und sucht Fliegen und Spinnen. Haben wir natürlich kaum ... zumindest seit Küken hier ist. Einmal täglich lasse ich es die Fensterbretter reinigen oder unter die Kästen schlüpfen. Wär es nicht so anhänglich - ich würde es vermieten. Derzeit überlege ich, wie ich es in die Ecken an der Zimmerdecke bekomme. Ich wollte Roel schon dazu animieren, in jedem Zimmer ca 10 cm
unter der Decke eine Laufstange zu montieren. Dann könnte Küken dort auf Jagd gehen, aber irgendwie wird er mit dieser Idee nicht ganz warm. Vielleicht muss ich es ans Ende vom Staubwedel montieren, dann könnte es die Spinnen entfernen und die Spinnweben gleich mitnehmen... Ideen wären genug da, an der Umsetzbarkeit happerts noch ein wenig.

Wenn es vom vielen herumlaufen und futtern müde wird, wird Küken ganz unruhig und nimmt einen Geräuschpegel an, der seinesgleichen sucht. Ganz ähnlich wie die Menschenkinder dreht es, wahrscheinlich unbewusst, etwas über die Grenze des Ertragbaren. Allen Eltern ist in dem Moment klar: Das Kind ist bettreif. Dann darf es auch zu mir in den Pullover, die Jackentasche, die Kochschürze oder sitzt auf meiner Schulter. Böse Zungen behaupten ich hätte dann eine integrierte Einparkhilfe ...
Am aller lautesten wird Küken aber, wenn die Füße außer Sicht sind. Uh, da übertönt es schon mal die samstägliche Sirenenprobe! Somit muss Küken auch mit, wenn wir spazieren gehen, die Kinder in die Schule bringen oder sonst irgendwie das Haus verlassen. Vielleicht kommt Küken auch mit aufs Pferd. Dafür hab ich noch keine Lösung ...
Im Bellaflora ist es schon mal kaum aufgefallen, da pfeift und zwitschert es überall. Im Lagerhaus war die Begeisterung so groß, dass ein älteres Ehepaar mir Küken schon fast abkaufen wollte. Im Futterhaus (da gibts Wasser für Tiere) war das erstaunen groß, dass es dunkle Hühnerküken gibt. Es werden somit einige Menschen heute Abend ihren Familie seltsame Geschichten erzählen.
Jetzt gerade sitzt Küken auf meiner Schulter und Mila auf meinem Schoß. Die Katzen wissen also auch schon vom neuen Mitbewohner. Mimi hat das, wie immer, mit einem tiefen Seufzen aufgenommen, Mila unsere Flugraumüberwachung findet den Familienzuwachs allerdings manchmal noch köstlich anzusehen. Küken ist das alles wurscht und geht munter auf die Mutzerl zu und spätestens das, treibt alle Katzen in die Flucht.
Halten wir die Daumen, das das auch so bleibt, damit aus Küken in ein paar Wochen auch Henderl werden kann...

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