Wunder Ei
- info821706
- 11. März 2022
- 3 Min. Lesezeit

Das Ei ist eines der hochwertigsten Lebensmittel die wir kennen. Allerdings ist es wie bei allen Lebensmitteln, nur was das Huhn isst, kann später im Ei auch vorhanden sein.
Wir sehen diesen Unterschied, wenn wir Eintagsküken dazukaufen müssen, weil sich wieder mal eine Glucke sehr spät im Jahr hingesetzt hat, oder aber von Nest zu Nest wandert und darum ins Endlosglucken stolpert. Fremde Küken haben bei uns eine sehr geringe Überlebenschance. Warum? Das können wir nur raten, aber der große Verdacht fällt zwangsläufig aufs Ei.
Unsere eigenen Küken sind noch nie an Kinderkrankheiten gestorben. Fremdküken hingegen brauchen oftmals zusätzlich Vitamin B, spezielles Kükenaufzuchtsfutter und anderes Gedöns. Eine Mutter allein reicht ihnen nicht. Woher also diese großen Unterschiede?
Unsere Hühner leben auf der Wiese, sie suchen sich tagaus, tagein ihr Futter zu einem Großteil selbst. Im Winter bei gefrorenen Boden sind sie mehr vom Zufüttern abhängig, als im Sommer nach einem Regenguss, wenn die Insekten und Würmer aktiv werden. Sie rupfen Gras und Kräuter, fressen zwischendurch auch schon mal eine Maus und holen sich zwischendurch ein wenig Dinkelbruch von der Futterstelle. Eine Ernährung wie Hendl sie eben haben sollten. Die Bewegung, die Luft und die Sonne tun das ihrige dazu die Tiere vital zu halten. In Brütereien sieht die Welt anders aus. Da werden die Hühner "optimal" gefüttert um möglich viele Eier zu legen, welche dann zu hunderten oder tausenden in riesigen Brutautomaten ausgebrütet werden. Diese Optimalfütterung scheint aber nicht aufzugehen, wenn die produzierten Küken danach Zusatzfutter brauchen, um z.B. keine neurologischen Störungen zu entwickeln, wie es bei einem akuten Vitamin B Mangel passiert.
Nachdem unsere Küken aber jedes Jahr quietschfidel sind, gehen wir davon aus, dass auch unsere Eier alles beinhalten, was das Leben braucht. Eine gute Kontrollmöglichkeit.
Derzeit legen unsere Hühner zwischen 6 und 9 Eiern am Tag. Wir beschriften jedes Ei nach Legedatum und lagern sie in einem eigenen Kühlschrank. So nehmen sie keine Fremdgerüche auch und sind besser haltbar.
Aber wie lang ist ein Ei überhaupt haltbar?

Die Haltbarkeit ist die nächste beeindruckende Eigenschaft von Eiern. Im Handel wird eine Mindesthaltbarkeit von 30 Tagen angenommen. Wir verwenden unsere Eier aber auch schon mal noch 3 Monate nach dem Legedatum! Unsere Sinne spielen dabei natürlich eine wichtige Rolle und bei älteren Eiern schlag ich doch lieber jedes einzeln auf, bevor mir ein schlechtes den Kuchen ruiniert, aber ... es war noch nie eins schlecht! Eier sind wahre Wunder in der Haltbarkeit, dafür sollte man allerdings auch ein paar Dinge beachten:
Eier sollten sauber sein - dürfen aber nicht gewaschen werden! Zwischen der Umwelt und dem Ei-Inneren liegen die Kalkschale und die Eihaut. Schmutz der am Ei haftet, kann auch schon mal ins Innere gelangen. Sehr schmutzige Eier gehen bei uns immer direkt zurück an den Absender, werden also noch im Gehege aufgeschlagen und wieder verfüttert. Leicht verschmutzte Eier essen wir einfach früher. Abwaschen sollte man Eier allerdings nie, denn dadurch gelangen eventuelle Schmutzpartikel und Bakterien ins Ei. Anders ist das natürlich, wenn man das Ei abkocht, da werden nämlich auch Böslinge gleich mitgekocht und somit abgetötet.
Eier immer mit der runden Seite nach oben lagern An der runden Seite liegt die Luftblase im Ei, wenn das Ei mit der runden Seite nach unten gelagert wird, macht die Luft das, wozu sie bestimmt ist: Sie steigt auf. Durch diese Bewegung kann sich die Eihaut ablösen und Keime können ins Ei eindringen.
Eier kühl lagern Ca. für drei Wochen ist das Ei durch einen Eiweißbaustein vor Erregern geschützt. In dieser Zeit können Eier auch bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Wir gehen den sicheren Weg und lagern unsere Eier möglichst bald in den Kühlschrank ein. So unterliegen sie auch kaum Temperaturschwankungen. Das kann für die Haltbarkeit nur zuträglich sein.
Und die Moral von der Geschichte?
Eier sind wahre Wunderwerke der Natur, die mit viel Demut und Dankbarkeit verarbeitet werden sollen.
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